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Weniger Kisten, viel Geduld

Mango-Aktion: Trotz Herausforderungen gut verlaufen

Etwas zerdrückt und instabil waren die Kisten voller Mangos in diesem Jahr. Doch die evangelische Kirche im Kreis Böblingen zieht dennoch ein positives Fazit.
Von Emma Wagner
Die grünen Mangos waren innen reif.

Die grünen Mangos waren innen reif.

Bild: z

Kreis Böblingen. Manche werden sich über die Mangokisten in diesem Jahr gewundert haben: schöne neue Farben, aber etwas zerdrückt und instabil. Das war nur eine der großen Herausforderungen der Mango-Aktion in diesem Jahr. Es begann gute zwei Wochen vorher: 35 Jahre lang hatte die vom Entwicklungsbüro der evangelischen Kirchen in Burkina Faso (ODE) beauftragte Spediteurin den Transport von Ouagadougou bis nach Sindelfingen bestellt. In diesem Jahr musste selbst eine Spedition in Brüssel gefunden und beauftragt werden, die die Einfuhr und den Transport übernimmt.

Als der erste Lastwagen in Ouagadougou eintraf, war die Bestürzung groß: die neuen Kartons waren sehr schwach und gaben beim Aufeinanderstapeln nach. Es wurden viele neue Kisten gepackt, aber der Aufbau der Paletten in 12 Stapeln erwies sich als Herausforderung. Und das war noch nicht alles.

580 Kisten wurden nicht geliefert

Obwohl aus den Erfahrungen vom letzten Jahr ein höheres Gewicht bei der Fluggesellschaft angemeldet wurde, waren die Mangos auch dieses Jahr wieder zu schwer. 580 Kisten, 4 Paletten mussten stehen bleiben. Es kamen somit 7980 Kisten nach Deutschland. "Wir haben entscheiden, dass es dieses Jahr keine Nachlieferung gibt", sagt Petra Waschner von der Evangelischen Erwachsenenbildung im Kirchenbezirk Böblingen. Dann ging es weiter: fehlende Papiere mussten digital bis Mitternacht nachgereicht werden und am Tag danach kam bei der Zwischenlandung in Casablanca die Information, dass die Ladung in kritischem Zustand sei. Die Aufregung und Sorge war groß. In Brüssel wurde ausgeladen und mehrere auseinandergebrochene Paletten mussten neu aufgebaut werden. "Es dauerte bis 1 Uhr Donnerstag morgens, bis klar war, dass die Mangos zu uns fahren können und hoffentlich gegen 8 Uhr bei uns eintreffen." Die LKWs verzögerten sich, der erste kam um 10 Uhr an.

Im LKW waren schiefe Palettentürme und auseinandergefallene Paletten. "Das Ausladen und Stapeln auf dem Hof bei Derichsweiler war mühsam. Aber schnell zeigte sich – die Früchte waren weitestgehend unversehrt. Und vor allem grün." Das Team der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) klärte darüber auf, dass die Früchte trotz grüner Schale innen reif sind. "Um 15.35 Uhr hatten wir endlich die Zollfreigabe und konnten die Mangoausgabe weiter vorbereiten. Knapp, denn schon um 16 Uhr war die Eröffnung."

Ab 16.30 Uhr bildeten sich die ersten Schlangen, die Autos verursachten einen Stau im Kolumbusviertel. Geduld war gefragt. 65 Abholende wollten über 7000 Kisten mitnehmen. Das Einladen dauerte dieses Jahr durch die schlechten Kisten zudem viel länger. Am Freitagabend waren alle Mangos verteilt und zum größten Teil innerhalb von anderthalb Tagen verkauft. Montagvormittag gab es noch kleine Reste in Mauren, bei Messners Bauernladen und im Weltladen Sindelfingen.